2. Advent

Ich wünsche einen besinnlichen 2. Advent

Eine Weihnachtsgeschichte
© von Anita Heiden

Schau nur, draußen dunkelt es schon,
die Sterne leuchten heller denn je,
im Zauberwald, wo die Wichtel woh’n,
du glaubst es kaum, was mir dort ist gescheh’n.

Geführt hat mich die Finsternis,
auf dem Heimweg ich doch war,
da brach der Eissturm über mich,
den Weg ich gar nicht mehr sah.

So irrte ich durch eisige Nacht,
den Wolf in der Ferne vernahm,
ich musste sein, ganz sehr auf der Wacht,
dass er auf meine Fährte nicht kam.

Doch war es bald um mich geschehen,
obgleich ich so bedacht und auf der Hut,
der Isegrim hat mich doch gesehen,
sofort entbrannte die hungrige Wut.

So eilte ich durch den verschneiten Wald,
der Wolf ganz dicht hinter mir,
doch war mir plötzlich nicht mehr kalt,
der Weg erhellte, ein Lichtschein zeigte ihn mir.

Geblendet war der Isegrim,
der Glanz war ihm nicht angenehm,
fliehen, war nur noch in seinem Sinn,
zum Glück, tat ihn, bald nicht mehr sehn.

Auf einer Lichtung stand plötzlich da,
ein Häuschen niedlich und fein,
ein kleines Wesen vor mir war,
und bittet mich freundlich hinein.

Oh wie schön, war es doch da drinnen,
bunt geschmückt, so herzlich und warm,
ich war ganz schnell von meinen Sinnen,
der Weihnachtsmann, nahm mich in seinen Arm.

Ganz heiter plauderte er mit mir
und zeigte mir das Wichtelhaus,
doch öffnete er traurig eine Tür,
und ein Jammern klang von dort heraus.

Ach liebes Mädel, sagte er dann,
bin gar nicht mehr froh, sehr betrübt,
ich fürchte, es wird geschehen, irgendwann,
dass es keine Weihnachtsmärchen mehr gibt.

So tröstete ich den Weihnachtsmann
und machte ihm, neuen Mut,
nehme ich mich doch der Märchen an,
er würde sehen, es wird alles gut.

Märchen liebt doch ein jedes Kind,
das Märchenherz schlägt in mir, seit Kindesbeinen
und so sagte ich ihm ganz geschwind,
ich werde die Märchen schreiben.

Der Weihnachtsmann schöpfte neuen Mut,
auch gestand ich mir selber ein,
und fühlte mit ihm, es wird alles gut,
will ich doch so gerne, ein Märchenerzähler sein.

Ich lachte mit ihm und war so froh,
ihn gefunden, mit ihm so glücklich zu sein,
keine bange, mit dem Märchen zieht sowieso,
auch im Erwachsenen, das Kind wieder ein.

Und, wenn ich aus dem Fenster schau,
der Schnee fällt ganz leise und sacht,
dann spüre ich und weiß ganz genau,
das wird eine Märchennacht.

Dem Weihnachtsmann hatte ich ein Versprechen gegeben,
Er zauberte mich schnell nach Haus,
ich ruf die Märchenfiguren zum Leben,
und schreibe weitere Märchen auf.

„Es war einmal …“

***

Ein Gedicht aus dem Heimatbuch. „Wenn die Heimat schlafen geht“

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